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  • AutorenbildSonja

„Scheidung, tiefster Schmerz!"

Aktualisiert: 21. März 2021

Dankbar und verzeihen können


Wenn Du beginnst diesen Blog-Beitrag zu lesen, dann lies bitte bis ans Ende. Und behalte im Hinterkopf, dies ist ganz allein meine Wahrnehmung. Ja, meine Wahrheit und wisse, für mich hat niemand Schuld. Okay? Na, dann kann es ja los gehen, ansonsten blätterst Du hier einfach weiter, danke.


Der Weg ins Gebäude, führte uns direkt durch die Kontrollschleuse. „Bitte alles auf das Fließband legen. Die Taschen an der Kleidung leeren. Die Gegenstände in diesen Behälter legen.“ Diese Aufforderung gab uns der Justizbeamte (ich glaube so nennt man die Berufsbezeichnung) Mein Körper wurde von oben bis unten gescannt. Puhhh, war es mir komisch. Irgendwie kam ich mir vor, als hätte ich schlimmes getan. Wollte ich doch nur mein Unterhaltsrecht klären. Über den Umgang bzgl. der Kids sprechen. Wie schon so oft, doch nun standen wir vor Gericht. Kommunikation war zwischen uns anders nicht mehr möglich.

Ich erinnere mich, dass ich das Gespräch gesucht hatte, des Öfteren. Doch wollte ich das nicht ohne eine neutrale Person führen. Somit kam es nie zu einem Gespräch, einer gemeinsamen Lösungsfindung.

Nun saß ich da, in dem langen, hellen Flur. Die Sitzbankgruppen, an den Seiten getrennt, von großen Blumen. Es war sehr still. Ab und an eine Tür die zu ging. Eine Stimme die im Gebäude hallte. Personen gingen mit Aktenkoffern, vereinzelt oder zu zweit den Flur entlang. Ich war in Begleitung, und das war an diesem Tag mein größtes Geschenk. Hatte ich doch niemals zuvor, ein Gerichts-gebäude, einen Gerichtssaal von innen gesehen. An diesem Morgen hatte ich fast nichts gegessen. Mir war so übel. In mir pochte mein Herz, mir war als könnte es jeder hören.

Seinen Rücken, sein Hinterkopf mit seinem dunklen dichten Haar, konnte ich sehen. Saß er doch zwei Reihen vor uns. Da kam er auch schon, direkt auf uns zu. Wir warteten schon auf ihn, der Anwalt welcher meine Interessen vertrat. Mittlerweile stand er, immer noch mit dem Rücken zu uns. Er unterhielt sich mit seinem Anwalt.

Ich spürte, dass es auch ihm, nicht gut ging. (So eine tiefe Verbindung wird immer bleiben!) Fragte ich mich doch, „Was machen wir hier? Was tun wir uns und unseren Kindern an?“ Auch er war nicht allein. Seine Begleitung war seine, heutige Ehefrau. Von einer neuen Beziehung war ich, für mich, noch ganz weit entfernt.

Irgendwann hörte ich eine Lautsprecher-Stimme „… gegen …, in Saal Nr…, bitte eintreten“. Für einen Moment spürte ich meine Beine nicht mehr. Ein Gefühl von, weg zu schweben.

Da waren wir, mitten im Gerichtssaal. Jeder nahm seinen Platz ein. Hielten wir uns doch alle an die Anweisung der Sitzordnung. Wir beide durften, nacheinander, unsere Sicht offen darlegen. Mit einigen Punkten, der Gegenseite, war ich überhaupt nicht einverstanden. Ich kochte innerlich, bevor ich etwas sagen durfte. Und wie sollte es anders kommen. Meine Wut stieg in mir hoch.

Ja, ich wurde wirklich laut, im Saal. Fühlte mich und meine Situation gar nicht für ernst genommen oder verstanden. Irgendwann bat die Richterin mich, inne zu halten. Sie fraget, ja das tat Sie sehr freundlich, ob ich eine Pause wolle? Ruhig und diszipliniert zu bleiben gelang mir in dem Moment nicht wirklich. (Ob es wohl anderen auch so erging?)


Ich brauchte eine Pause, wollte raus aus dem Saal. Musste mich aus dem Energiefeld entfernen. Merkte ich doch, dass mir das, was gesprochen wurde gar nicht gut tat. Mein Anwalt und ich suchten im Flur meine Begleitung (es war keine männliche Person) auf. „Frau …, Sie müssen ruhiger werden, sonst bekommen Sie ein richtiges Problem!“, mahnt mich mein Anwalt an. Ja, sicher hatte er recht. Doch wie sollte ich denn, ohne finanzielle Mittel erstmal überleben. Wie sollte das gehen? Fühlte ich mich doch Tag täglich so gebrochen. Arbeiten gehen oder meiner Selbständigkeit nachzukommen, auch davon war ich Meilen entfernt. So war ich überzeugt, meiner Wut freien Lauf lassen zu dürfen. Nur ist der Gerichtssaal dafür, niemals der passende Ort!

Dieser Tag war meine erste Begegnung, mit dem Gericht. Wir kämpften wahrlich, um jeden Krümel. So sollte, diese Begegnung hier nicht bei einmal bleiben. Auf jeden Fall, hatte ich, für mich, etwas gelernt. Kommuniziere anders! Und was ist mir selbst, am Wichtigsten? Wie wollte ich, dass es mir geht?

Unser letzter Tag vor Gericht. Thema; Rechtsprechung der Scheidung.

Für diesen Tag hatte ich mir etwas vorgenommen. Und diesmal, wie auch die letzten male, ohne Begleitung. Die Jahre hatten, in mir, Spuren hinterlassen. Mich gelehrt, dass eine Auseinandersetzung anders verlaufen darf, kann und sollte. Tief in meiner Seele war ich verletzt, enttäuscht und getäuscht. Ich hatte so viel innere Kraft verloren. Nur wusste ich zu gut, dass niemand außer ich mich selbst dahin gebracht hatte, an diesen Punkt. Hier gab es kein zurück.

Dieser letzte Termin, vor Gericht, verlief anders. Ich fühlte mich viel zentrierter. In meinem Herzen war ich absolut bei mir. Mich konnte kein Thema, gar nichts konnte mich in einen anderen Zustand versetzten. In einen vielleicht energielosen wie damals. Hier war ich mir so sicher, wie niemals zuvor.

Bevor die Richterin die Scheidung öffentlich verkündete, bat ich meinen Anwalt das ich vorher gerne etwas sagen würde. (Mein Tipp: Übrigens ein Anwalt/ Anwältin sollte mit dem / der Klientin in einem „Flow“ Zielgenau, zusammenarbeiten! Wie das geht kannst Du bei mir lernen. Nicht der beste Anwalt der Stadt bringt Dich an Dein Ziel, sondern der der mit Dir einen Energiefluss bildet!)

Die Richterin gestattete meine Worte. Worüber ich auch heute noch sehr dankbar bin. Das war jetzt der Augenblick, in dem ich meinen inneren Frieden nach außen tragen durfte. Mir war es, aus tiefster Seele, ein Bedürfnis. Das was in Liebe begann, auch in Liebe und Frieden abzuschließen. Warum? Weil, unsere Kinder das Recht haben frei zu sein. Frei von dem Krieg, den sich die Eltern gaben. Ich wollte Frieden schließen. Damit auch ich ein neues Leben beginnen konnte.

*So bedankte ich mich, bei meinem Noch-EHE-Mann, für die Ehe. Der Mann mit dem ich Jahrzehnte eins war. Auch wenn wir viele Fehler, Höhen und Tiefen erlebt und gelebt haben. Uns einen richtigen Rosenkrieg ausgeliefert hatten. So bleibst Du, als Vater, unserer Kinder, immer in meinem Herzen. Ich wünsche Dir alles liebe und gute für Deine Zukunft!*

Die Reaktionen der Personen im Saal, klingen heute noch in mir.

Warum sagte ich all das? Weil ich, unseren Kindern in die Augen schauen möchte. Mein Bestes getan zu haben, um Frieden zu schaffen. Innerlich war und ist es auch heute noch, ein Geschenk des Himmels. Das ich mir selbst und allen Beteiligten diese Chance gab, Ruhe hinein zu bringen, in einen Rosenkrieg der Jahre des Lebens kostete!

Am Tag darauf erwachte ich am Morgen und mir war klar: Ab jetzt stehe ich allein für mich. Auch wenn es da jemand geben wird. Diese innere Stärke und diese tiefe Zufriedenheit, kann und wird mir niemand geben, außer ich mir selbst.

Herzlichst Sonja Ruhl


PS.: NIEMAND braucht so einen Scheidungs-/ Trennungs-/ oder gar Sorgerechts-Krieg!

Mein Tipp an Dich: Nutze ein Orientierungsgespräch, kostenlos.

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